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Das Dschihadsystem

Nur für GegenUni-Studenten

Religion

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Über »Das Dschihadsystem«

Im Mainstream ist oft die Rede vom "friedlichen Islam", der von islamistischem Extremismus scharf zu trennen sei. In diesem Kontext spricht man dann auch von der "Integration des Islam" in die Gesellschaft.

Wie unzureichend diese Herangehensweise ist, hat Manfred Kleine-Hartlage bereits 2010 in seinem Buch Das Dschihadsystem. Wie der Islam funktioniert gezeigt - der Kurs wird dieses Buch aufgreifen und neu diskutieren.

Dadurch soll der oberflächliche Diskurs durchbrochen und zugleich Argumente für eine kritische politische Debatte geliefert werden. Die Argumentationskette soll ebenso nicht aus stumpfen Vorurteilen, sondern aus wissenschaftlich-soziologischen Erkenntnissen gespeist werden. 

Eine Soziologie des Islam oder: Wie der Islam funktioniert

Lässt sich der Islam überhaupt soziologisch erklären? Wie muss methodisch vorgegangen werden, welche Schwierigkeiten stehen im Weg?

Wie verhalten sich Kultur, Politik und Religion in islamischen Gesellschaften zueinander?

Wie müssen vor diesem Hintergrund Masseneinwanderung, Assimilationsverweigerung, Terrorismus und westliche Geopolitik erklärt werden?

Welche Gefahren gehen vom Islam für liberale Systeme aus? 
 
Ein tieferer Blick auf die Suren des Korans erschließen den Themenkomplex ebenso wie die Beleuchtung der Geschichte des Dschihad. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen der letzten Jahre wird diskutiert werden müssen, inwieweit das einer Revision bedarf.

Geleitet wird der Kurs vom Diplom-Sozialwissenschaftler und Autor Manfred Kleine-Hartlage. 

Das Dschihadsystem

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Nur für GegenUni-Studenten Dschihadsystem – Abspiellisten

Hier finden sich die Audio- und Videoplaylisten zum Kurs.

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Nur für GegenUni-Studenten Der Hintergrund des Buches

Dieses Seminar von Manfred Kleine-Hartlage knüpft an sein bereits 2010 erschienenes Buch Das Dschihadsystem. Wie der Islam funktioniert an, in dem er eine soziologische Theorie des Islam und muslimischer Gesellschaften entwickelte. Vor etwa 10 Jahren erschien Das Buch auf dem Höhepunkt einer innenpolitischen Debatte über wachsende islamische Parallelgesellschaften und die Grenzen von Meinungsfreiheit ("Mohamed-Karikaturen"). Die Erinnerungen an den 11. September 2001, die jubelnden Menschenmengen auf den Straßen vieler islamischer Länder und die brutalen Angriffskriege der USA als Reaktion waren noch greifbar frisch. Vielfach wurde die Frage aufgeworfen, ob der Islam mit der westlichen Welt kompatibel sei. In der ersten Einheit soll der zeitgeschichtliche und geistesgeschichtliche Hintergrund des Buches erläutert und das Verhältnis der Theorie vom Dschihadsystem zu anderen wissenschaftlichen Theorien und politischen Ideologien erläutert werden.

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Nur für GegenUni-Studenten Denkfiguren der Diskursherren

Islamkritische Argumente stoßen (selbst wenn sie von liberaler und linker Seite formuliert werden) auf Akzeptanzblockaden. Warum ist das so? Ursächlich sind grundlegende ideologische und erkenntnistheoretische Denkfiguren, die sich durch ihre Vorherrschaft im System als kulturelle Selbstverständlichkeiten etabliert haben und gewisse Argumentationen verhindern. Als Kern steht hierbei der Fehlschluss von der Bejahung einer Norm auf die Richtigkeit einer Tatsachenbehauptung. Obwohl dies zwei völlig verschiedene Aussagenarten sind, werden sie gegeneinander ins Feld geführt. In dieser Folge geht es an die Struktur liberaler und pseudomoralischer Diskurspraktiken. Von erkenntnistheoretischen Urproblemen über den modernen "Vulgärkonstruktivismus" der Liberalen bis hin zu sprachlichen Machtmitteln der Diskursherren - diese Folge hat es in sich!

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Nur für GegenUni-Studenten Kultur, Politik, Religion

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Nur für GegenUni-Studenten Die ältesten Suren

In der heutigen Einheit werden wir wichtige Teile des islamischen Normen- und Wertesystems anhand der frühen Suren des Korans, wie sie in Mekka zwischen 610 und 622 entstanden, also anhand des Basistextes, erarbeiten. Denn klar ist: Wer vom Islam spricht, muss vom Koran sprechen, denn Allah wird in ihm nicht etwa als zentrales Thema , sondern als Autor des Koran selbst betrachtet. Der gottgegebene Koran ist also sozial höchst verbindlich und Grundlage des kompletten Weltverständnisses seiner Gläubigen. Auch dem Propheten Mohammed wird eine quasi erzieherische Vorbildfunktion beigemessen, weshalb wir in dieser Folge auch einen Blick auf seine Biographie und die Entstehung des Islam werfen.

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Nur für GegenUni-Studenten Die Suren von Medina

In dieser Einheit beschäftigen wir uns mit den in Medina zwischen 622 und 632 offenbarten Suren. Welche quantitative Gewichtung haben die Themen, die im Islam eine Rolle spielen und was kann man hieraus hinsichtlich der Wirkung auf eine vom Islam geprägte Gesellschaft schlussfolgern? Sowohl die älteren mekkanischen als auch die nun hinzukommenden medinischen Suren fußen auf der selben theologischen Grundlage, jedoch setzen die medinischen Suren besondere Akzente, die bislang eher eine Nebenrolle gespielt haben, nun aber zu zentralen Leitgedanken avancieren: Der Dschihad als militärischer Kampf gegen die "Ungläubigen". 2.) Die Legitimation des Dschihad durch eine besonders polemische Rhetorik gegen "Ungläubige" 3.) Der Anspruch des Propheten auf absoluten Gehorsam 4.) Die Regelung des Gemeinschaftslebens durch Normen juristischen Charakters.

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Nur für GegenUni-Studenten Die Dschihadwellen in der Geschichte

In dieser Einheit beschäftigen wir uns mit den beiden großen Dschihadwellen in der Geschichte: Der arabischen und der osmanischen Welle, die bis zum 15. Jahrhundert zur Islamisierung großer Teile Nordafrikas, Kleinasiens und Südspaniens geführt haben. Viele dieser Gebiete, die wir heute als Kernlande des Islams bezeichnen, waren in der vorislamischen Zeit Hochburgen des Christentums. Der religiösen Eroberung ging zumeist die politisch-militärische Eroberung und damit die Kontrolle über die Ordnung der Gesellschaft voraus.

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Nur für GegenUni-Studenten Islam und Moderne

Heute soll es um das Verhältnis von Islam zur liberalen Moderne gehen und zwar im Vergleich zum Christentum. Weit verbreitet ist die liberale Kritik am Christentum, dieses sei in der Geschichte ebenso fundamental, teilweise fanatisch und "rückschrittlich" und "aufklärungsfeindlich" aufgetreten wie der Islam. Muss man nicht, wenn man der westlichen Gesellschaft bescheinigt, diese kritisierten Seiten des Christentums überwunden zu haben, zugeben, dass zwar die Religion schlechthin ein hemmender Faktor auf dem Weg in die "kulturelle Moderne" sein kann, aber kein unüberwindbares Hindernis? Müsste also der Islam nicht genauso wie das Christentum in der Lage sein, seine vormoderne Prägung hinter sich zu lassen und sich der Moderne anzupassen? Manfred Kleine-Hartlage räumt mit einigen Irrtümern und Denkholzwegen auf.

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Nur für GegenUni-Studenten Umgang mit dem Thema Gewalt

Im Verlauf der Vorlesung hat sich gezeigt, dass der Dschihad der Schlüssel zum Verständnis des Islam ist, zumindest soweit es um die Beziehungen zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Gesellschaften geht. Dabei hat sich gezeigt, dass die Frage, ob "Dschihad" soviel wie "frommes Bemühen" oder "Heiliger Krieg" bedeutet, vor allem das Unverständnis der westlichen Öffentlichkeit gegenüber einer Religion zum Ausdruck bringt, in deren Wertesystem Gewalt und Frömmigkeit nicht zwangsläufig Gegensätze darstellen. Aus islamischer Sicht ist Gewalt moralisch "neutral", das heißt, sie ist Teil der Welt und als solche eine Gegebenheit des Lebens. Die unterschiedlichen Gesetzestexte legen fest, wann Gewalt moralisch legitimiert ist. Wer darf wann gegen wen und zu welchem Zweck Gewalt anwenden? Der Dozent wirft einen Blick in die Gesetzestexte und beleuchtet, welche Bedeutung diese für die islamische Gesellschaft haben.