1. Das Kapital von Karl Marx gilt als eines der bedeutendsten Werke der politischen Ökonomie und als Grundlage der kommunistischen Bewegungen in Europa. Die GegenUni bietet weltweit erstmalig einen vollständigen Lesekreis an, der den ersten Band des Kapitals aus einer anti-kommunistischen Perspektive durcharbeitet. Unsere Ausgangshypothese: Der philosophisch gebildete und akribisch arbeitende Marx hat viele Entwicklungen der Moderne treffend beobachtet und kritisiert – und doch wollte er die Moderne zugleich über sich selbst hinaustreiben, um eine Utopie zu verwirklichen, die alles andere als menschenfreundlich ist. Die Teilnahme am Lektüreseminar ist somit zugleich Einladung und Herausforderung für jeden politisch Interessierten.
2. Seit der Veröffentlichung der zweiten Auflage von 1872 sind beinahe 150 Jahre vergangen. Unzählige politische Experimente beriefen sich auf die marxistische Theorietradition – oftmals endeten sie in Armut, Massenmord und Chaos. Dennoch findet das Werk noch heute großen Anklang unter Linken und Antikapitalisten aller Couleur. Gemeinsam arbeiten wir heraus, wo die analytischen Stärken des Kapitals liegen und warum es eine solche Wirkmächtigkeit entfalten konnte, die sogar den deutschen Staatsrechtler Carl Schmitt zur Feststellung bewegte, dass die deutsche politische Philosophie von Hegel »über Karl Marx zu Lenin nach Moskau wanderte.«
3. An jeder größeren Universität bieten linke Studentengruppen zum Semesteranfang Marx-Lesekreise an. Wir nehmen ihnen die Feder aus der Hand. Im Gegensatz zu ihnen wird bei uns nicht der Text nicht oberflächlich durchkämmt und ihren neulinken Theorien angepasst, sondern wirklich studiert – kritisch und zugleich ergebnisoffen. Wir widmen uns dem wichtigsten politischen Werk des 19. Jahrhunderts mit offenen Augen und arbeiten heraus, was wir von Marx über das globalistische System lernen und welche seiner Prämissen und Schlussfolgerungen wir ohne Trennungsschmerz von uns weisen können.
Inhalt des Lesekreises