Über »Sozialismus und Nation«
- Dozent: Dr. Michael Henkel
- Hermann Heller, Jurist und bekennender Sozialdemokrat, legt in seinem 1925 erschienenen Werk »Sozialismus und Nation« dar, wie soziale Frage und nationaler Gedanke zusammenhängen.
- Für die deutsche Sozialdemokratie war das einst Grundkonsens, heute ist es längst vergessen. Abgehoben, globalistisch, antideutsch, händchenhaltend mit dem Kapital - so präsentiert sich die Linke heute. Dadurch entsteht eine Lücke, in die andere Kräfte stoßen können!
Sozialismus und Nation
Hier finden sich die Audio- und Videoplaylisten zum Kurs.
Nur für GegenUni-Studenten
Einführung
"Sozialismus und Nation" - viele Zeitgenossen mögen bei diesem Buchtitel Schnappatmung bekommen, für den patriotischen Sozialdemokraten war diese symbiotische Gegenüberstellung sinnvolle und notwendige Programmatik. In seiner ersten Einheit leitet Dr. Henkel in das Werk Hellers insgesamt und in die vorliegende Schrift ein, bespricht die Rezeptionsgeschichte und verweist auf die verschiedenen Werksausgaben.
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Was bedeutet Sozialismus?
Im ersten Kapitel seines Buches über Sozialismus und Nation skizziert Hermann Heller in Auseinandersetzung mit der marxistischen Orthodoxie sein Sozialismuskonzept. Den Sozialismus stellt sich Heller nicht als ein Gleichheitsparadies vor, das auf dem Wege einer Revolution zu verwirklichen sei.
Vielmehr bedeutet ihm Sozialismus einerseits eine Staats- und Gesellschaftsordnung der wirtschaftlichen Sicherheit und des gerechten ökonomischen Ausgleichs, andererseits ist ihm Sozialismus eine Bildungsaufgabe: Bildung als Teilhabe und Teilnahme am kulturellen Leben der Nation als „ganzer Mensch“ auf der Basis sozialer Sicherheit - das ist für Heller der hier und heute zu beschreitende Weg zum Sozialismus.
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Hellers Nationsbegriff
In der dritten Sitzung wird Hellers Erörterung des Nationsbegriffs behandelt. Heller verfolgt in Sozialismus und Nation zum einen den historischen Werdegang des Begriffs in Deutschland und entfaltet diesen dann auch in systematischer Hinsicht. Dabei diskutiert er zunächst die naturhaften Grundlagen der nationalen Gemeinschaft, nämlich Abstammung, Geographie und Klima, zum anderen die Nation als Kulturgemeinschaft. Teilhabe an letzterer erst mache „den einen zum Deutschen, den anderen zum Franzosen"
Nachdem wir uns zuletzt mit Hermann Hellers Verständnis der Begriffe des Sozialismus einerseits und der Nation andererseits befasst haben, schauen wir uns in dieser Sitzung an, wie Heller nun das Verhältnis von Sozialismus und Nation bestimmt.
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Hellers Staatsidee
In der fünften Sitzung lernen wir die Grundzüge von Hermann Hellers Theorie des Staates und der Politik kennen. Heller leitet den Staat von einem sozialtheoretischen Befund her, aus dem sich die spezifisch politische Natur des Staates als der verbindlichen gebietsgesellschaftlichen Ordnung ergibt. Heller zeigt dann auf, dass die Verwirklichung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung des Staates nicht entbehren kann und dass die Erhaltung und Gestaltung des Staates sowie der in ihm organisierten Nation vornehmste Aufgabe einer sozialistischen Politik seien. In einem historischen Exkurs werden wir außerdem Hellers Überlegungen zum Zusammenhang von Staat, Nation und Sozialdemokratie in den Kontext der Debatte der Jungsozialisten in der Weimarer Republik stellen.
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Fragen der Außenpolitik
In der sechsten und letzten Sitzung behandeln wir zunächst Hermann Hellers Überlegungen zu einer sozialistischen Außenpolitik im Rahmen der politischen Weltlage, in der sich Deutschland in der Zwischenkriegszeit fand.
Abschließend beschäftigen wir uns mit der Wirkung, die Hellers Denken innerhalb der SPD nach 1945 entfaltete und fragen, was Hellers Sozialismus und Nation uns Heutigen noch zu sagen hat.