Nibelungenlied

Nur für GegenUni-Studenten Nibelungenlied / Abspiellisten

Hier finden sich die Audio- und Videoplaylisten zum Kurs.

Nur für GegenUni-Studenten Die kulturelle Bedeutung

Es gibt kaum ein Werk, welches mehr mit der deutschen Identität in Verbindung steht als das Nibelungenlied. Zahlreiche Stoffe und Mythen liegen ihm zu Grunde, die bis an die Anfangstage unserer Kultur reichen. In der ersten Einheit des Kurses verschaffen wir uns einen Überblick über die Bedeutung dieses uralten Heldenlieds.

Nur für GegenUni-Studenten Der Streit der Königinnen

"Weib", "Frau", "Jungfrau" - diese Begriffe hatten im Mittelalter eine teils vollkommen andere Bedeutung als heute. Anhand exemplarischer mittelhochdeutscher Übertragungen zeigt der Dozent die Unterschiede auf und leitet hiervon zum berühmten Streit der Königinnen über - einem zentralen Konflikt des Nibelungenlieds.

Nur für GegenUni-Studenten Kriemhild und Brunhild

In dieser Einheit wird die Betrachtung des Königinnenstreits fortgesetzt: Wo liegen die tieferen Konfliktlinien? Um welche Rangfragen wird gestritten? Inwieweit kann der Konflikt als Initialzündung für die weitere Handlung verstanden werden? Wie verschmelzen höfische und mythisch-germanische Elemente? Und: Was ist eine "Kepse"?

Nur für GegenUni-Studenten Siegfried

Mit dem vor Kraft strotzenden, stets den Zweikampf und die Herausforderung suchenden Siegfried tritt ein Repräsentant der germanischen Heldensage in eine irdisch-politische Welt. "Er war vom Drachen nicht zu trennen" - so wird Siegfried beschrieben, um seine Eigenständigkeit und urwüchsige Kraft darzustellen, die notwendigerweise mit der komplexen höfischen Welt und ihren Gesetzmäßigkeiten in Konflikt treten muss. Interessant ist die mannigfaltige motivische Unterlegung der Darstellung: Das Gold des Nibelungenhortes muss seinen Träger getreu germanischer Mythologie ins Verderben stürzen und ebenso ist der Mord an Siegfried im Odenwald ("Odins Wald") mit einem Speer stark mythologisch aufgeladen. Der Wertekodex der anderen Seite, der ritterlich-höfischen Welt, spiegelt sich in der Figur des Siegfried-Mörders Hagen und findet in seinem Handeln eine konsequente und ebenso ethisch begründbare Umsetzung.

Nur für GegenUni-Studenten Hagen

Nachdem ausführlich Siegfried vorgestellt wurde, wollen wir uns in dieser kurzen Einheit der Figur Hagen annähern, ihn charakterisieren und der Frage nachgehen: Verkörpert Hagen Odin/Wotan?

Nur für GegenUni-Studenten Der Mord an Siegfried

In dieser Folge zeichnet der Dozent die Entwicklungen bis zum Mord an Siegfried und weiter bis zu Etzels Hof nach, ergründet die Beweggründe der handelnden Personen, erklärt ihre Beziehungen zueinander und kommentiert die Szenerie hinsichtlich ihrer politischen und motivischen Bedeutung.

Nur für GegenUni-Studenten Die Hunnen

In dieser Einheit werden die Hunnen und insbesondere König Attila historisch eingeordnet und die Entwicklungen zwischen den Figuren des Lieds an Etzels Hof kommentiert. Zuvor wird ein Blick auf das historische Verhältnis von Burgundern und Hunnen geworfen - und überraschendes festgestellt.

Nur für GegenUni-Studenten Nibelungenhort und Vorahnung

In dieser Folge gehen wir zunächst der Frage nach der historischen Realität des sagenumwobenen Nibelungenhortes nach. Seit Jahrzehnten wird auf diesem Gebiet emsige Forschung betrieben und zahlreiche Funde ähnlicher Horte befeuern den archäologischen Forschungsdrang. Im zweiten Teil wird die Beratung der Könige vor Kriemhilds Hochzeit an Etzels Hof betrachtet. Ahnen die Burgunder ihr drohendes Unheil? Eine am Abschluss gezeigte Filmszene legt diese Vorahnung einem der Protagonisten (freilich etwas interpretatorisch) in den Mund.

Nur für GegenUni-Studenten Hagens Provokation

"Der vermessene Hagen legte über sein Knie eine glänzende Waffe, an deren Knauf ein glänzender Jaspis leuchtete, der grüner als Gras war. Kriemhild erkannte genau, dass es Siegfried gehört hatte. Als sie das Schwert erkannte, da hatte sie Anlass traurig zu sein, der Griff des Schwertes war golden [...] es erinnerte sie an einen alten Schmerz, sie begann zu weinen, ich glaube deshalb hatte der tapfere Hagen es auch getan" - diese Szene stellt den Gipfel der Provokation Hagens am Hunnenhof dar. Wie war es soweit gekommen? Hagen hatte den Nibelungenhort im Rhein versenkt, um Kriemhild daran zu hindern, mit dem Gold Kämpfer gegen die Burgunder anzuheuern, er hatte die Burgunder erfolglos gewarnt - nun, an Etzels Hof wandelt er sich und geht auf offene Konfrontation - der kampfkräftige Bannerträger der Burgunder und Freund Hagens, Volker von Alzey, misst sich etwa im ritterlichen Schaukampf mit einem Hunnen, geht weit über das übliche Maß hinaus und tötet diesen auf brutale Weise. Dietrich von Berns Warnung wird von Hagen ausgeschlagen. Die Begrüßung zwischen den Hauptfiguren verläuft konfliktgeladen, es entsteht ein Streit um den Verbleib des Nibelungenhorts. Zunehmend stellt sich die Frage, ob die Situation noch rettbar ist. Während Etzel die Gastfreundschaft aufrechterhalten will, sucht Hagen die Zuspitzung - mit Erfolg.

Nur für GegenUni-Studenten Hagens Kampfesruhm und Zuschauerfragen

In der Hunnenhalle spitzt sich der Konflikt zwischen Hagen und Kriemhild weiter zu. Später wird Kriemhild die Hunnenkämpfer auffordern, Hagen und Volker anzugreifen - doch die Männer zögern. Zu groß ist Hagens Kampfesruhm und zu vertraut ist er vielen Kriegern, da er als Kind lange Zeit am Hunnenhof verbracht hatte. Auch "der Fiedler" - Volker - ist als Gegner gefürchtet. und so bleibt die völlige Eskalation an dieser Stelle noch aus. In dieser Einheit wird auch auf einige Zuschauerfragen eingegangen. Warum bleibt der Autor des Nibelungenlieds eigentlich anonym? Und was weiß man über die Versenkung des Nibelungenschatzes?

Nur für GegenUni-Studenten Hagen und Volker

In dieser Folge betrachten wir zunächst einen Vers im Nibelungenlied, der das Treueverhältnis und die Freundschaft zwischen Volker und Hagen besonders ins Zentrum rückt und der für den weiteren Verlauf sehr wichtig ist. Bei einem sportlich-ritterlichen Kampfspiel kommt es schließlich zum Eklat, als Volker einen der Hunnen tötet - diese Tat allein fällt noch in den rechtlichen Graubereich und verlangt keine Blutrache, da solch ein "Unfall" bei Kampfspielen geschehen kann. Als aber auch Dankwart aus dem Gefolge der Burgunden einen Hunnen ohne Not erschlägt, spannt sich die Lage an. Als Ortlieb die Szenerie betritt und von Hagen getötet wird, kommt es zum Gemetzel.

Nur für GegenUni-Studenten Nibelungentreue

Die Nibelungentreue ist ein schillernder Begriff, der insbesondere in der Vorkriegszeit eine große Rolle soielte, man denke hierbei insbesondere an die Worte des Reichskanzlers von Bülow in Bezug auf Österreich-Ungarn. In dieser Folge betrachten wir, auf welchen Ebenen der Handlung diese Nibelungentreue zum tragen kommt, was sie eigentlich bedeutet und wie er in der Geschichte immer wieder aufgegriffen wurde.

Nur für GegenUni-Studenten Das Nibelungenlied als Nationalepos

In dieser Folge betrachten wir die Rezeptionsgeschichte des Nibelungenlieds: 1923 schrieb die Schauspielerin und Schriftstellerin Thea von Harbou das "Nibelungenbuch" - welches als Drehbuch für den monumentalen Stummfilm "Die Nibelungen" von Fritz Lang diente. Fritz Langs Film wiederum diente wiederum als Grundlage für den weltbekannten zweiteiligen Spielfilm von Harald Reinl mit Antje Weißgerber in der Hauptrolle - einige Filmausschnitte werden wir heute betrachten.

Nur für GegenUni-Studenten Das Nibelungenlied als Nationalepos II

Nach dem Ersten Weltkrieg war die politisch aufgeladene Beschäftigung mit dem Nibelungenlied besonders stark, sogar im Ausland. Deutschlands Ringen mit sich selbst wurde als Spiegel der Konflikte im Nibelungenlied gesehen. Udo di Fabio sah in der würdigenden Beschäftigung mit dem Nibelungenlied sowohl von liberaler als auch von deutschnationaler Seite ein Verharren der deutschen Intellektualität im Nicht-Westlichen, im Kollektivistischen. Erwähnenswert sind die in diese Zeit fallenden großen Publikumserfolge neben den bereits genannten Adaptionen v.a die völkische Literatur: "Hagen von Tronje" von Albert Bauer nutzt die Völkerwanderung statt der höfischen Welt als historische Schablone vor dem Hintergrund der (kritisch dargestellten) Christianisierung des Burgundenlandes. Werner Jansen konnte mit seinem Werk "Das Buch Treue" einen noch größeren Erfolg landen, viele weitere Rezeptionen des Nibelungenstoffes schlossen sich ihm an.

Nur für GegenUni-Studenten Der Tod sucht sich sein Gefolge

Wir betrachten das Schlachtgetümmel in Etzels Halle: Auf dem heute als Pannonische Tiefebene bekanntem Gebiet soll sich der sagenhafte Hof befunden haben. Die originale Redewendung im Nibelungenlied: "Der Tod suchte sich sein Gefolge zusammen" umschreibt die Darstellung der aneinandergereihten Einzelkämpfe auf Leben und Tod zwischen den so vielschichtigen Helden - der bedingungslose Gefolgschaftsgedanke, ein zentrales Motiv des Nibelungenlieds, wird hier ins Transzendente überführt. Während eine Welle an Hunnenkriegern nach der nächsten hereinbricht, nimmt Hagen in dieser für die Nibelungen aussichtslosen Lage die Rolle des spirituellen Führers ein, der seine Männer anfeuert, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und durch unsterblichen Ruhm in der Erinnerung weiterzuleben.