Über »Die Gesellschaft des Spektakels von Guy Debord«
Debord und sein Buch haben seit Jahrhunderten einen Ruf wie Donnerhall. Die Linke, und speziell jener Teil der Linken, der sich für undogmatisch hält, beruft sich gerne auf ihn.Wir finden hier einen Schlüssel in das für uns so verwirrende Denken und Vorgehen der Linken. Zugleich ist es eine gute Übung darin, über den Tellerrand zu gucken, und vielleicht auch etwas über Dreistigkeit und Entschlossenheit zu lernen, und wie man diese geistig heranbildet.Vom Lettrismus über den Situationismus bis zu dessen Spaltprodukten hat Debord diverse Leute im Namen der Revolution zu den seltsamsten Sachen animiert, und das mit Absicht. Sein Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ faßt sein Werk und seine Technik zusammen.
Die Gesellschaft des Spektakels von Guy Debord
Hier finden sich die Audio- und Videoplaylisten zum Kurs.
Nur für GegenUni-Studenten
Auf der Spur
Lettrismus, Situationismus und weitere historische Possen unserer Zielperson. Wir bleiben noch außerhalb der Reichweite von Debords Sprachzauber, und betrachten verschiedene kulturelle Praxen, welche den Rechten das Fürchten lehrten. Vor allem will ich uns ein Verständnis für das kalkulierte Chaos vermitteln, dem wir im Folgenden immer wieder begegnen werden. Der erste Teil des Lesekreises zu Guy Debords Gesellschaft des Spaktakels will also Hintergründe ausleuchten, und und historische Zusammenhänge andeuten. Wir lesen noch nicht das Buch, doch schauen wir uns an, wie ein früher Text von Debord heute im Zwischennetz präsentiert wird. Als Beispiel dient uns die „Einführung in die Kritik der städtischen Geographie“.
Nur für GegenUni-Studenten
Mad Men
Um Debords Buch strukturiert zu lesen, bearbeiten wir in den Lektionen jeweils Thesen, welche sich thematisch verbinden lassen. Wir werden dabei ein Gespür für die besondere Kunst entwickeln, mit der Debord und die Situationisten ihre Kritik zum Ausdruck bringen. Argumentiert Debord sachlich? Wir werden seine Thesen auf diese Frage hin abklopfen.
Nur für GegenUni-Studenten
Die Sprache des Spektakels
Wie angekündigt lesen wir jeweils Thesen Debords, die nach bestimmten Gesichtspunkten sortiert sind. Diesmal geht es um die Schönheit, um nicht zu sagen, Ästhetik von Debords dreister Polemik. Hier ist Einfühlungsvermögen gefordert. Wir zergliedern die Thesen heute in Hinsicht auf ihre rhetorische Tauglichkeit.Wären wir Nietzscheaner, fühlten wir uns hier ganz zuhaus. Da zählt nur der gute Geschmack, und was uns heute schmecken soll sind Originalität und Wortwitz von Debord. Wir studieren eine Dichtung, die sich als Argumentation tarnt, und bei welcher der Eindruck zählt, und nicht das was ausgesagt wird..
Nur für GegenUni-Studenten
Niemandsland
In dieser Einheit widmen wir uns dem nächsten Abschnitt des Gesellschaftsspektakels. Im Text werden wir unauflösbaren Widersprüchen begegnen, die die Frage aufwerfen, inwieweit der Text selbstzerstörerisch wirkt. Und: Was macht der Text mit seinen Lesern?
Nur für GegenUni-Studenten
Todeswunsch
Bis hierhin sollte deutlich geworden sein, dass Debords Einteilung in neun Kapitel mit thematischen Überschriften keineswegs zur Verständlichkeit beiträgt. Vielmehr werden wir anhand einer Auswahl von Debords Thesen die Verzweiflung des Autors herausarbeiten. An keiner Stelle gibt es nämlich ein optimistisches Programm. Der Autor scheint wie der Gehängte im Tarot die Welt auf dem Kopf zu sehen und dabei passiv zu bleiben. Wir werden im Laufe der Sitzung ein Gedankenexperiment wagen.