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Neue Kurse im Sommer 2023.
Die Ideen von 1914. Weltordnung. Nibelungen.
In unseren Video-Seminaren lernen Sie all das, was die Universitäten nicht mehr lehren. Wählen Sie aus über 50 Kursen an der GegenUni.
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Die Ideen von 1914
Kategorie: Philosophie
Thema: Die deutsche Antwort auf den Westen am Vorabend des Ersten Weltkrieges.
Dozent: Nils Grunemann
Dieses Seminar ist eine ideengeschichtliche Rückschau auf die Wortmeldungen zahlreicher deutscher Philosophen und Intellektueller angesichts des Kriegsausbruches und der hunderttausenden Freiwilligenmeldungen im August 1914 (sog. "Augusterlebnis"). Die Alliierten stellten die Deutschen in ihrer Propaganda als kriegsverliebte Barbaren dar und u.a diese Konfrontation drängte viele deutsche Intellektuelle zu einem metaphysischen und idealistischen Nachsinnen über ihr Volk, ihre Nation und Kultur.
Was ist denn überhaupt das Wesen der "westlichen Wertegemeinschaft", also jener Nationen, die sich das Diktum von "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" ganz groß auf die propagandistischen Fahnen geschrieben haben? Was macht uns Deutsche zu Nicht-Dazugehörigen dieses Bündnisses, was macht uns anders, was zeichnet uns aus, was sind unsere Werte?
Bezugnehmend auf idealistische und romantische Vorstellungen wurde die eigene Identität zu den modernen westlichen Ideen kontrastiert: "Helden statt Händler" (Werner Sombart), Organische Gemeinschaft statt Individualismus, Pflicht und Altruismus statt Egoismus, Nation statt Kosmopolitismus, Kultur statt Zivilisation, 1914 statt 1789.
Weltordnung
Kategorie: Geopolitik
Thema: Die Transformation der Welt im 21.Jahrhundert: Multipolarität, Globalismus, Dystopien.
Dozent: Prof. Dr. Felix Dirsch
Allen voran China, aber auch auch Russland, Brasilien, Indien und die Staaten Arabiens schicken sich an, mit ganz großen Schritten das Parkett der Macht zu beschreiten und die alte Weltordnung ins wanken zu bringen. Das Ende der Unipolarität, die Möglichkeit einer neuen Bipolarität oder Multipolarität zwischen den Großmächten wird angesichts des Krieges in der Ukraine und der Spannungen um Taiwan heiß diskutiert.
Gleichzeitig steigt die Macht supranationaler Institutionen und globalistischer Zirkel, globale Agenden von Klimagerechtigkeit über Pandemiebekämpfung bis hin zum "Great Reset" und Transhumanismus sind in den letzten Jahren ganz offen kommuniziert und umgesetzt worden.
Was kommt da auf uns zu? Welche Weltordnungsmodelle sind denkbar? Was bedeutet (Welt)-Ordnung überhaupt? Welche Ordnungskonzeptionen gab es in der Geschichte? Was wird das Ergebnis dieser tektonischen Machtverschiebungen auf allen Ebenen unserer Tage sein?
Aufbauend auf seinem grundlegenden Seminar zur Geopolitik (für eingeschriebene Studenten vollständig abrufbar) wird Prof. Dr. Felix Dirsch in einem umfangreichen Schwerpunktseminar diesen und weiteren Fragen zum Thema Weltordnung auf den Grund gehen.
Das Nibelungenlied
Kategorie: Kultur
Thema: Entstehung, Stoffe, Motive und Bedeutung des deutschen Nationalepos.
Dozent: Joachim Paul, MdL
Wie bedeutsam das Nibelungenlied als Nationalepos für die deutsche Identität ist, zeigt sich an den mannigfaltigen kulturellen Rezeptionen besonders im 19. und 20. Jahrhundert. So verwoben die Ursprünge dieses Stoffes sind, der mindestens bis in die Zeit der germanischen Völkerwanderung reicht und erst im Mittelalter niedergeschrieben wurde, so interessant sind auch die Deutungsansätze über stoffliche Überschneidungen zu mythologischen und historischen Ereignissen.
MdL Joachim Paul geht in diesem Seminar in 13 Einheiten auf Geschichte, Sprache, Stoffe und Motive des Nibelungenlieds ein und blickt auch auf die umfangreiche Rezeptionsgeschichte. Es stellt sich die Frage: Welche Bedeutung hat dieses Werk heute noch für die Rechte?
Der Begriff der Freiheit
Kategorie: Politische Theorie
Thema: Politiktheoretische Ansätze bekannter und unbekannter liberaler Denker. Von Arendt bis Popper, von Oakeshott bis Feyerabend.
Dozent: Dr. habil. Michael Henkel
Insbesondere seit Rousseau kreist die neuzeitliche politische Theorie um die Frage, wie das friedliche Zusammenleben freier Menschen in sich teils fundamental wandelnden Gesellschaften möglich ist. Vor dem Hintergrund jüngster Grundrechtseinschränkungen und Bedrohungen der Freiheit wird diese Frage wieder aktuell.
Welche Perspektiven können Hannah Arendt, Karl Popper und Friedrich von Hayek neben vielen unbekannten Denkern eröffnen? In 12 Impulsvorträgen wird GU-Dozent Dr. Michael Henkel die unterschiedlichen und teils sehr kontroversen politiktheoretischen Ansätze zum Freiheitsbegriff beleuchten und neu diskutieren.
Das Dschihad-System
Kategorie: Geopolitik
Thema: Wie der radikale Islam funktioniert und was das für den Westen bedeutet.
Dozent: Manfred Kleine-Hartlage
Der Dschihad: Heiliger Krieg gegen die Ungläubigen oder doch nur ein religiöser Begriff für den inneren Kampf gegen die Sünde? Während Islamwissenschaftler im Westen von Letzterem ausgehen, wird der Dschihad von radikalen Islamisten als ewiger Krieg ausgelegt – und verwirklicht.
In seinem Seminar betrachtet der Politikwissenschaftler und Sachbuch-Autor Manfred Kleine-Hartlage das Phänomen des Dschihad aus einer rechten, deutschen und europäischen Perspektive. Ist der radikale Islam eine geopolitische Gefahr oder nur ein Schreckgespinst für den »War on Terror«? Und wie sieht es mit dem Einfluss islamistischer Strömungen innerhalb Europas aus? Dieses Seminar bringt Licht ins Dunkel.
Katholische Soziallehre
Kategorie: Religionswissenschaft
Thema: Die vergessene politische und soziale Lehre der katholischen Kirche
Dozent: Moritz Bayer
Äußern sich heutige Vertreter der katholischen Kirche zu gesellschaftlichen Themen, entsprechen sie meistens vollumfänglich dem liberalen Zeitgeist. Hierauf folgt die Forderung der Konservativen, die Kirche solle sich aus den weltlichen Fragen komplett heraushalten.
Dabei wird vergessen, dass die Kirche sogar eine eigene wissenschaftliche Disziplin hervorgebracht hat, um politische und wirtschaftliche Fragen aus katholischer Sicht zu beantworten: Die katholische Soziallehre.
Wie äußert sie sich zu Gesellschaft, Staat und Wirtschaft? Auf welchen Prinzipien fußt sie? Was lehrt sie über das gesellschaftliche Miteinander, über das Arbeitsleben, über die Rolle der Familie und die Pflichten eines Staatsbürgers? Und welche politischen Ideen lassen sich unmittelbar daraus ableiten? Auf diese und weitere Fragen wird der Dozent Moritz Bayer in zwölf Einheiten eingehen.
Methodenlehre nach Karl Larenz
Kategorie: Recht
Thema: Juristische Methoden als politisches Herrschaftsmittel
Dozent: Sophie Schultze
Die insbesondere von Karl Larenz entwickelte Methodenlehre beschäftigt sich mit der methodischen Begründung rechtlicher Entscheidungen und stellt dadurch eine Frage von Verfassungrang dar. Auf deutschem Staatsgebiet wechselten viele Systeme; mit Wechsel eines politischen System wurde meistens nicht nur eine neue Verfassung, sondern auch ein neues Rechtsverständnis implementiert, welches ideologischen Grundüberzeugungen folgt.
In der Rechtsprechung werden richterliche Entscheidungen immer häufiger "objektiv" nach einem "objektiven Gesetzeswillen" des Gesetzgebers ausgelegt, wodurch der ideologischen Einflussnahme Tür und Tor geöffnet werden.
Auch wenn die Methodenlehre aus der Juristenausbildung verschwunden ist, ist ihr Wert hoch: Wer sie verstanden hat, erkennt Einbruchsstellen in die Rechtsprechung für weltanschauliche Wertungen, sieht, wo das BVerG übergriffig in den Bereich des Gesetzgebers wird und könnte bei eigener Machtposition selbst methodisch das gewünschte juristische Ergebnis herbeizaubern.
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