Eine Jahrhundertidee für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft:
1. Sprache und Erkenntnis hängen eng zusammen: Wir können ein Konzept nur bewusst denken, wenn wir ein Wort dafür besitzen. Ein neues Wort zu erfinden ist also eine große Sache - schließlich bringt es mit sich eine neue Weise, die Welt zu sehen. Genau das ist dem libanesisch-amerikanischen Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb mit seinem Magnum Opus "Antifragilität" gelungen.
2. Antifragilität ist das Gegenteil von Fragilität - was fragil ist, muss Unsicherheit vermeiden, Antifragiles hingegen profitiert von Chaos. Eine fragile Vase etwa hat von unvorhergesehenen Ereignissen nichts zu gewinnen und alles zu verlieren. EIn antifragiles System dagegen ist so aufgestellt, dass es glückliche Zufälle nützen kann. Beispiele sind Evolution, ein unregulierter Markt und bestimmte Anlagestrategien, wie etwa die des Autors.
3. Der vormoderne Mensch hat sich antifragil verhalten. Erst die menschliche Selbstüberschätzung der Moderne hat unsere Systeme fragil gemacht, da wir glauben, alles verstehen zu können, und somit dem Unvorhersehbaren gegenüber empfindlich werden. Taleb, ein ehemaliger Trader, erkannte das während der Wirtschaftskrise 2008.
In diesem Lesekreis erforschen wir Ideen wie:
- Wie machen wir uns und unsere Systeme antifragil?
- Ist der Liberalismus antifragil? Und wenn ja, was tun?
- Wissenschafts- und Fortschrittskritik auf der Basis von Antifragilität
- Das antifragile Argument für Tradition